Die LIGA Brandenburg fordert Investitionen in eine Arbeitsmarkt-Qualifikation für Geflüchtete.
Skeptisch bewerten die Brandenburger Wohlfahrtsverbände die Einführung einer Bezahlkarte für geflüchtete Menschen. „Die Entwicklung eines neuen Bezahlsystems wird nicht zur dringend notwendigen Entlastung der Kommunen führen und läuft einer klugen Integration Geflüchteter in Brandenburg entgegen,“ kritisiert Andreas Kaczynski, Vorsitzender der LIGA Brandenburg – Spitzenverbände im Land Brandenburg. „Die konsequente Nutzung eines Basiskontos verursacht beispielsweise weniger Kosten, führt zu weniger Verwaltungsaufwand und ist zudem ein sinnvoller Schritt zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Zudem wären die benötigten 1,9 Millionen Euro deutlich besser in Sprachkursen und Beratungsangeboten investiert. Sie würden zu einer schnelleren Qualifizierung von in Brandenburg lebenden Geflüchteten für den Arbeitsmarkt beitragen.“
Im Rahmen der Ministerpräsidentenkonferenz hat auch die Landesregierung der Einführung einer bundesweiten Karte zugestimmt. Ein gemeinsames Vergabeverfahren soll bis zum Sommer abgeschlossen sein. „Wir befürchten das schrittweise Aufweichen von längst festgelegten Standards bei der Teilhabe von Asylsuchenden. Eine landesweit einheitliche und uneingeschränkte Teilhabe am Zahlungsverkehr muss allen Menschen in Brandenburg ermöglicht werden,“ sagt Andreas Kaczynski. „Wenn die Bezahlkarte kommt, fordern wir das Land auf, bei der Ausgestaltung der Bezahlkarte beteiligt zu werden.“ Integrations-Hürde Spracherwerb „Eine der größten Hürden für Menschen mit Migrationshintergrund in Arbeit zu kommen ist mangelnder Spracherwerb und gleichzeitig gibt es zu wenig geeignete Angebote vor allem an berufsbezogenen Sprachkursen,“ sagt Andreas Kaczynski. „Zudem sind begleitende Beratungsangebote auf dem Weg zur Teilhabe am Arbeitsund Sozialleben erwiesenermaßen Schlüsselfaktoren in der Integrationsarbeit. Wir schlagen vor, das Geld zur Verbesserung der Rahmenbedingungen bei der Bekämpfung des Fachkräftemangels einzusetzen.“
Bis 2030 fehlen in Brandenburg rund 30.000 Pflegekräfte und im sozialen Sektor der Gesundheits- und Sozialberufe ist die Fachkräftelücke ebenfalls besonders groß.
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