Potsdam, 4. Dezember 2023 Pressemitteilungen Landesverband / Pressemitteilungen LIGA
Verleihung Bundesverdienstkreuz an Irina Holzmann

Die Leiterin von Kontakt Eberswalde e.V. setzt sich unermüdlich für Zugewanderte in Deutschland ein.

Frank-Walter Steinmeier und Irina Holzmann

Frank-Walter Steinmeier und Irina Holzmann

Auf Anregung des Paritätischen Brandenburg hat heute auf der feierlichen Festveranstaltung im Berliner Schloss Bellevue der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier persönlich das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik an Irina Holzmann verliehen. In diesem Jahr standen die Auszeichnungen unter dem Motto „Zukunft des Ehrenamtes“. Irina Holzmann, die Leiterin von Kontakt Eberswalde e.V., einer Mitgliedsorganisation des Paritätischen Landesverbands Brandenburg, hilft Zugewanderten in Deutschland Fuß zu fassen. Sie leistet damit einen wichtigen Beitrag für eine gelingende Integration und ein friedliches Miteinander.

Irina Holzmann kam 1994 selbst als Spätaussiedlerin deutscher Nationalität aus Kasachstan nach Deutschland. Wie alle Zugewanderten, standen auch sie und ihre Familie vor dem Problem, sich möglichst schnell in ihre neue Heimat einzuleben. Sie erkannte, dass viele ihrer Schicksalsgenossen dies alleine nicht bewältigen konnten. So gründete sie eine Initiative der Spätaussiedlerfamilien den Verein SHG Kontakt in Eberswalde und wurde in der Folge Leiterin des Modellprojekts zum Aufbau von ehrenamtlichen Strukturen der Spätaussiedler in Brandenburg. Aus diesem Projekt entstand 2006 mit anderen interessierten Spätaussiedlern (unter anderem auch deutsche Muttersprachler, migrierte Akademiker, Lehrer, Ingenieure, Ökonomen und Juristen, die am deutschen Arbeitsmarkt nicht Fuß fassen konnten) unter der Leitung von Irina Holzmann der Verein Kontakt Eberswalde e.V. mit Vereinssitz im strukturschwachen Brandenburgischen Viertel der Kreisstadt. In dem Verein sind heute neben vielen Ehrenamtler*innen 10 hauptamtlich angestellte Mitarbeiter*innen in verschiedenen Projekten tätig sind.

Für besonders wichtig und wertvoll erachtete Irina Holzmann stets Veranstaltungen, die das persönliche Kennenlernen von Menschen unterschiedlicher Herkunft, Nationalität und Glaubens befördern, Vorbehalte gegen „andersartige“ Menschen abbauen und Vertrauen schaffen können. Oftmals keine leichte Aufgabe, aber wenn das Interesse geweckt und der Sinn erkannt wurde, durchaus eine erfolgversprechende Zielstellung, wie z. B. ein „Tschetschenischer Abend“ belegte.

Die Integrationsangebote des Vereins wurden von Irina Holzmann stetig weiter ausgebaut. Seit 2015 bietet der Verein geschulte Migrationsberatung im Rahmen des Migrationsfachdienstes des Landkreises Barnim, der Migrationsberatung für Erwachsene und des Jugendmigrationsdienstes des Landkreises Uckermark. Die hier tätigen Beraterinnen – teilweise selbst Migrantinnen – beraten mit hoher Sachkenntnis und Verständnis für die Sicht- und Denkweisen ihrer Klienten.

Besonderes Augenmerk legt Irina Holzmann seit jeher auf den Abbau der Sprachhemmnisse bei Zugewanderten. Gerade Neuankömmlinge – derzeit maßgeblich Ukrainer*innen – benötigen bei der Erledigung ihrer Angelegenheiten sprachmittlerische Unterstützung. Deshalb schuf der Verein ein Projekt mit derzeit etwa 40 ehrenamtlich tätigen Sprachkundigen, die als Dolmetscher*innen den territorialen Bedarf in allen wesentlichen Sprachen abdecken und die für die Begleitung und Sprachmittlung bei Behördengängen, Arztkonsultationen, Schulgesprächen usw. bereitstehen.
Seit 2014 engagiert sich der Verein als Teilprojektträger im IQ-Netzwerk mit Qualifizierungsangeboten zur Berufsanerkennung bei reglementierten Berufen.

Die Fäden aller dieser Projekte hat Irina Holzmann geknüpft und hält sie weiter in der Hand. Die Organisation der materiellen Grundlagen der Projekte, deren Finanzierung, die Einhaltung der tarif- und arbeitsrechtlichen Vorgaben, der hierfür zu investierende Zeitaufwand und Engagement sind enorm. Trotzdem stellt sich Irina Holzmann dieser Aufgabe immer wieder mit Bravour. Sie knüpft ständig neue Verbindungen zu Vereinen, Institutionen und anderen Netzwerken auf Bundes-, Landes- und territorialer Ebene, um den Verein bei der Erfüllung seiner Aufgabe und Ziele voranzubringen.


Herzlichen Dank an Bernhard Wündisch, einem ehrenamtlichen Mitarbeiter von Kontakt Eberswalde e.V., der uns freundlicher Weise den obigen Text über Irina Holzmann zur Verfügung stellte.

Über den Paritätischen Brandenburg
Der Paritätische Brandenburg ist ein großer Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege in Brandenburg. Er setzt sich öffentlich und wirkungsvoll für die Belange benachteiligter Menschen ein. Für Politik und Verwaltung ist der Paritätische Brandenburg auf kommunaler Ebene sowie im Land ein fachkompetenter, kritischer und anerkannter Partner. Unter dem paritätischen Dach sind in Brandenburg über 310 eigen-ständige, gemeinnützige Organisationen mit mehr als 900 Einrichtungen zusammengeschlossen. Dazu gehören große überregionale Institutionen, kleinere und mittlere regionale Organisationen aber auch lokale Selbsthilfegruppen.

 

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