Potsdam, 15. September 2023 Berichte Landesverband
Bundesverdienstorden für Marianne Seibert

Ministerpräsident Dietmar Woidke überreichte am 14. September 2023 im Namen von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Bundesverdienstorden an Marianne Seibert für ihr unermüdliches Engagement für MS-Betroffene.

Ministerpräsident Dietmar Woidke überreicht Bundesverdienstorden an Marianne Seibert.

Ministerpräsident Dietmar Woidke überreicht Bundesverdienstorden an Marianne Seibert.

"Sie, liebe Ordensträgerinnen und Ordensträger, haben sich in Ihrem Leben weder von Schicksalsschlägen noch von schwierigen Bedingungen entmutigen lassen. Stattdessen sind Sie kämpferischer, mutiger und kreativer geworden, um Ihre Ziele für die Gemeinschaft und den Zusammenhalt zu erreichen. Damit sind Sie ein Vorbild für andere und geben uns allen Zuversicht. Ich danke Ihnen dafür. Mit großer Freude und mit viel Respekt vor Ihrer Lebensleistung überreiche ich Ihnen heute die Bundesverdienstorden.“ Mit diesen Worten übergab Ministerpräsident Dietmar Woidke am 14. September 2023 im Namen von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Rahmen eines feierlichen Festaktes den Bundesverdienstorden an fünf Persönlichkeiten, die sich in oder um das Land Brandenburg besonders verdient gemacht haben. Unter den Geehrten ist Marianne Seibert, die sich seit 40 Jahren unermüdlich für MS-Betroffene einsetzt.

Der Paritätische Brandenburg, welcher sie für den Bundesverdienstorden vorgeschlagen hatte, freut sich ebenfalls sehr über die Auszeichnung und gratuliert Marianne Seibert herzlich zu der verdienten Anerkennung. Heike Kaminski, Referentin Suchtkrankenhilfe, Soziale Psychiatrie und Selbsthilfe überreichte am Nachmittag des selbigen Tages einen Blumenstrauß im Namen des Vorstandes und des gesamten Teams des Paritätischen Brandenburg.

Die seit 1984 selbst an Multiple Sklerose (MS) erkrankte, arbeitet seit 40 Jahren ehrenamtlich für MS-Betroffene. Als Vorreiterin baute sie die MS-Selbsthilfe in Brandenburg auf und gründete 1990 den Landesverband Ost in Berlin und Brandenburg, dessen Vorsitzende sie heute noch ist. "Noch in den 1990er Jahren lag kaum Wissen über die Erkrankung MS vor und Betroffene wurden weitestgehend sich selbst überlassen." so Seibert. Ihre Aufgabe sieht sie darin, andere Betroffene aus der Isolierung zu holen. Wegen der Krankheit sitzt Marianne Seibert seit vielen Jahren selbst im Rollstuhl. Für sie ist die unheilbare Nervenkrankheit, deren Ursachen bisher nicht ganz geklärt sind, aber kein Grund, um aufzugeben. Vieles, was ihr früher wichtig gewesen ist, habe für sie durch die Krankheit einen anderen Stellenwert bekommen, erklärte Seibert. Es sind die sprichwörtlichen „kleinen Dinge des Lebens“, die der zierlichen Frau im Rollstuhl ihre Kraft geben.
Seit vielen Jahren ist die Potsdamerin zudem im Landesbehindertenbeirat tätig – seit 2003 bis 2022 war sie die Vorsitzende des Gremiums, das unter anderem die Landesregierung und den Landesbehindertenbeauftragten beraten soll. „Mit ihrem wachsamen Blick und ihrem mitreißenden Engagement hat Marianne Seibert immer geholfen, die Politik für Menschen mit Behinderung in Brandenburg nach vorne zu bringen“, sagte Brandenburgs Sozialminister Günter Baaske (SPD).

1995 erhielt Marianne Seibert das Bundesverdienstkreuz aus den Händen der damaligen  Sozialministerin Regine Hildebrandt (SPD). Im Sommer 2012 gab es für die Potsdamerin zudem die höchste Auszeichnung des Landes Brandenburg, den Verdienstorden. Andreas Kaczynski, Vorstandsvorsitzender des Paritätischen Landesverbandes Brandenburg ehrte Marianne Seibert anlässlich der Festveranstaltung '30-jähriges ehrenamtliches Engagement im Landesverband der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG)´ 2019 mit der Paritätischen Ehrennadel in Gold. Marianne Seibert trug sich zu diesem Anlass ins Goldene Buch Potsdams ein.

Die heute 75-jährige Marianne Seibert blickt resümierend auf ihr Lebenswerk zurück "Es macht mich stolz und glücklich zu sehen, wie das DMSG-Netzwerk Menschen mir Multiple Sklerose hilft, neuen Mut zu fassen und Selbstvertrauen zu gewinnen. Ich bin den richtigen Weg gegangen. Daraus schöpfe ich meine Kraft." Gleichzeitig wird sie nie müde, sich für Betroffene einzusetzen und verliert ihr Anliegen nicht aus den Augen. "Die Teilhabe der Menschen mit Behinderungen in unserer Gesellschaft darf nicht in den Hintergrund geraten. Lassen Sie uns dafür weiterkämpfen."

Mirjam Deponte

Referentin Information und Kommunikation/
Projektleitung/ Bildungsmanagement


Landesgeschäftsstelle

Tornowstraße 48
14473 Potsdam

Tel. 0331 | 28497 - 64
Funk: 0162-2748393
Fax 0331 | 28497 - 30

E-Mail: mirjam.deponte(at)paritaet-brb.de